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Matthias Juchert (links) und Ralf Hofner am
Abend des 26. August 2003 auf dem Roque de los Muchachos – am Himmel darüber
auf
La Palma gewonnene Mars- und Milchstraßenaufnahmen. |
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Dem
Spätsommer 2003 fieberten die aktiven Planetenbeobachter schon lange
entgegen. Der Mars – sowohl durch Mythen und Legenden, wie auch tatsächliche und hochinteressante Entdeckungen einer der spannendsten Himmelskörper überhaupt – sollte der Erde so nahe kommen wie seit über 36.000 Jahren nicht mehr. Leider kulminierte er daheim nur bei 22° Horizonthöhe, so dass wir uns zu einer Reise nach La Palma entschlossen. Eine Woche unvergesslicher Eindrücke lag vor uns. Auf den Kanaren angelangt, trafen wir mit weiteren deutschen Amateurastronomen zusammen: Albert Emlaut, Wolfgang Jansen und Dieter Fingele nebst seiner Frau Gudrun. Gemeinsam stand uns so ein umfangreiches Instrumentarium zur Verfügung: |
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Meade 10“LX200GPS Meade 8“LX200GPS Zeiss 5“APQ Zeiss 63 / 420 Reisefernrohr Zeiss 200/ 2.8 Teleobjektiv Meade 5”APO |
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Die bizarre
Vulkaninsel La Palma beherbergt den größten europäischen
Sternwartenkomplex der Nordhemisphäre, ein Besuch auf dem über 2.400
m hohen Roque ist also Pflicht und stand gleich am Anfang unserer Expedition
auf dem Programm. |
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Nach
der endlosen und nicht ganz ungefährlichen Serpentinenkurverei auf
dem Gipfel ankommend - kann man die Wolken von oben betrachten, die fantastische
Fernsicht nach Teneriffa und einen kräftig azurblauen Himmel genießen.
Leider weht dort oft ein relativ starker Wind, der die Fernrohre zum schwingen
bringt. Und die ohnehin nicht hohen Temperaturen noch unangenehmer wirken
läßt. |
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Da wir schon
fast in den Tropen sind (28° N), wird es auf den Kanaren nach nur kurzer
Dämmerung schnell
dunkel. Und dann... ... ist das mitteleuropäische Astronomenauge vom Anblick der südlichen Milchstraße förmlich überwältigt: |
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Das Zentrum der Milchstraße mit der Gr. Sagittarius-Wolke
ist so hell, dass es einen ganz schwachen Schatten wirft, Lagunen- und Trifidnebel
und viele andere Deep-sky-Objekte sind bereits mit freiem Auge problemlos
zu sehen - das Durchstreifen dieser Himmels- region wird schon mit dem kleinen
63 mm-Zeiss-Refraktor zu einem Augenschmaus, kaum zu beschreiben der Anblick
im 10-Zöller… Matthias Juchert hat übrigens auf seiner Homepage sehr lesenswerte und umfangreiche Berichte insbesondere über seine visuellen Deep-sky-Beobachtungen auf La Palma veröffentlicht: |
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An den nächsten beiden Tagen fuhren wir jeweils zu Alberts Finca auf der Ostseite der Insel. Dazu war die Cumbre, der zentrale Kamm des in Nord-Süd-Richtung verlaufenden, mächtigen Vulkangebirges zu überqueren. Am El Pilar bieten sich immer wieder wirklich spektakuläre Anblicke, wenn die vom Nordost-Passatwind über den kühlen Kanarenstrom herangetriebenen Wolken über die Berge strömen: |
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Es sieht
aus wie ein gigantischer Wasserfall, nur dass das Ganze völlig lautlos
passiert und damit noch merkwürdiger, fast gespenstisch anmutet. Ein herrliches Naturschauspiel, dass sich kein
La Palma-Besucher entgehen lassen sollte... Nachfolgend nun zwei schöne Stimmungsbilder von Matthias: | ||||||||||||
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Links sieht man, dass die
Passatwolken der Fluch der Hobbyastronomen und zugleich ein Segen für
die Profikollegen auf dem Roque sind. Denn sie schirmen die Lichter (hier
die der Inselhauptstadt St. Cruz) ab und erhöhen oben die Grenzgröße.
Wer aber nur auf 1.400 m Höhe steht , wird immer wieder in Nebel
eingehüllt und muss oft bis in die 2. Nachthälfte warten, bis
dem Nordostpassat durch die veränderte Thermik der Wolkennachschub
ausgeht.
Dann aber wird er mit einem prächtigen Sternhimmel belohnt - rechts die untergehende Sagittarius-Region - in der klaren palmerischen Luft ist das Sternenlicht bis zum Horizont kaum abgeschwächt – wie diese Strichspuraufnahme beweist. Am Morgen konnten wir ein glanzvolles Zodiakallicht bewundern, von Mitte August bis Ende Oktober steht auf La Palma die aufgehende Ekliptik senkrecht über dem Osthorizont - und bereits über 2 Stunden vor Sonnenaufgang erscheint der zunächst 20°, später fast 70° hohe Lichtkegel. Der war so intensiv, dass wir zunächst glaubten, unsere Uhren gingen falsch und die Dämmerung würde bereits einsetzen… Aber nun zum Mars. In der vom Passat durchgequirlten Luft ist besonders auf der Ostseite der Insel das Seeing oftmals grottenschlecht, das erste Marsbild lag im Auflösungsvermögen deutlich unter meinen Ergebnissen von Deutschland aus: |
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Das Bild links zeigt mehr
Details trotz kleinerer Öffnung, deutlich geringerer Horizonthöhe
und sogar kleinerem scheinbaren Planeten- durchmesser als die mittlere Aufnahme! |
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Auch im Jahre 2003 hatten wir in Mitteleuropa
einen warmen + sehr wolkenarmen Spätsommer, mit den typischen ruhigen Altweiber- sommerwetterlagen
(Hochdruckbrücke zwischen Azoren und Nordost-Europa), wie sie sich der Planetenfotograf wünscht.
Allerdings war bei der geringen Kulminationshöhe nicht an die späteren Ergebnisse von 2005
zu denken. -
Aber immerhin: Olympus
Mons sowie die drei 'kleineren' Tharsis-Vulkane sind im mittleren
Bild zu erkennen - man vergleiche die mit nur 6 Zoll Öffnung gewonnenen Bilder
mit der HST-Aufnahme vom 27.08.2003 !! Das Wetter auf Mars selbst war während der Opposition 2003 sehr ruhig und trocken, keinerlei Sandstürme (wie sie sonst beim Periheldurchgang oft entstehen), auch keine weißen oder blauen Wolken, nur am Rand des Planeten ist fast unscheinbarer Dunst bei Sonnenauf- bzw. –untergang erkennbar, zur besseren Hervorhebung wurde beim Bild oben rechts minusgelb-gefiltert und mit grob- pixeliger Unscharfmaske gearbeitet. Als dritten Standort testeten wir Jedey im Südwesten La Palmas, hier gelangen - bei zwar nicht gutem, aber wenigstens brauchbarem Seeing - endlich einige hochauflösendere Marsbilder: |
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Auf den Bildern sind bei genauem Betrachten nicht nur alle Albedo-Strukturen,
sondern auch eine Reihe größerer Marskrater auszumachen:
im Bild links weist der linke Pfeil auf die große Ringstruktur
Hyugens,
der rechte Pfeil auf Schiaparelli. Gut auszumachen ist auch die Eisinsel Novus Mons am linken Rand der SPC. |
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Neben der "bereits herausgelösten" Eisinsel Novus Mons sind weitere Detailstrukturen in der schmelzenden
(oder besser gesagt verdunstenden) Südpolkappe - engl. South polar cap,
SPC
- erkennbar, wie die planetenrotationsbedingt unterschiedliche Blickposition dieser Aufnahmeserie der
Nacht 30.-31. August 2003 zeigt. In den höheren nördlichen Breiten dagegen (auf den Bildern unten) ist ansatzweise die Polarhaube erkennbar, jener Hoch- nebelkomplex, aus dem in der Folgezeit die neue NPC ausfrieren wird. Wir sehen hier nur den südlichsten Rand der entstehenden Polhaube, denn der Marsnordpol ist bei dieser Lage der Rotationsachse von Erde (und Sonne aus) unsichtbar, dort hat die eisige Mars- Polarnacht begonnen... |
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Ja und dann war für uns diese wunderschöne Astrourlaubswoche viel zu
schnell vorüber. Unvergessliche Eindrücke waren aber für
immer auf Film, CCD-Chip und im Gedächtnis abgespeichert.
Unserer ersten La Palma-Reise 2003 sollten in den nächsten Jahren weitere folgen -
denn wer einmal dort war, den zieht es immer wieder dahin...
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Ralf Hofner |
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