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Am Freitag, den 4. Februar 2005 traf sich ab 18:00 Uhr der HTT-Club zum Astro-Stammtisch + Beobachtunsabend in Plessa.
Dabei waren Dr. Erhard Hänßgen, Edgar Vetter, Uwe Pilz, Martin Fiedler und Ralf Hofner.

Zunächst gönnte uns Petrus ein ausgiebiges Abendbrot, wartete, bis auch Uwe aus Leipzig eingetroffen war ;-) , schob dann ab 21:00 die Wolken zur Seite und ermöglichte uns eine wunderschöne Spechtelnacht. Zu Anfangs - nachdem ich die faszinierende Farbwelt orionischen Sternkreißsaals auf der Netzhaut hatte, konnte ich der Versuchung nicht widerstehen, meinen Camcorder an die Lichtkanone zu stöpseln. Bei 5 Meter Brennweite und Handnachführung (!) eigentlich ein Unding, aber als Giotto von über 2.700 Frames die zermatschten herausgerechnet hatte, kam das dabei heraus:
Winter
Martin verfasste über unser Treffen diesen ausführlichen Bericht:
Hallo,

an dieser Stelle möchte ich gerne meine Eindrücke vom gestrigen 1. Astro-Stammtisch in Südbrandenburg zu "Papier" bringen. Der Abend begann allerdings recht ärgerlich was das Wetter betrifft - Hochnebel soweit das Auge reichte, der Blick auf die Wetterkarte ließ dann aber doch Hoffnung aufkeimen das es sich noch aufklaren könnte. Und tatsächlich gegen 21 Uhr nach diskussionsfreudigen Runde mit lecker Essen und Trinken gab es Sternenalarm. Also alles raus - wir waren mittlerweile zu fünft und hatten ein 10" Meade SC und den 42" Dobson unseres Gastgebers zur Verfügung.

Der Anblick des Himmels war für mich als "Stadtmenschen" einfach Gigantisch und kratzte Verdächtig nahe an der 7mag Grenze.
Zuerst natürlich M42 - kann man kaum beschreiben - Die Strukturen und die Farben waren ein Traum auch der Running Man war in seiner vollen Schönheit zu bestaunen. Dann ein Schwenk zum Flammennebel, es sah aus wie viele kleine Flammenzungen die einen größeren Nebelkomplex bilden. Dann natürlich einen Schwenk nach unten mit dem H-Beta Filter und ich konnte zum ersten mal überhaupt den Pferdekopfnebel bewundern. Die Nebelkannte war sehr hell zu sehen und der Dunkelnebel an sich natürlich schön dunkel. Deutlich war auch seine Form zu erkennen, also die Ausbuchtungen die die Pferdkopfform bilden und ringsum in Nebel eingebettet noch ein paar Sterne - toll. Ich hätte nicht gedacht, dass der so einfach sichtbar ist.

Dann ein Schwenk nach links zum Rosettennebel - mit [O III] Filter waren mehrere "Elefantenrüssel" zu erkennen und auch die schwachen Außenbereiche des Nebels waren ein Genuss. Weiter zum unechten Kometen - Hubbles Variabler Nebel. Sehr hell mit Struktur und schwachen Ausläufern. Nun runter zu M46 - mit seinem Planetarischen Nebel bei jeder Vergrößerung ein prachtvolles Objekt. Zwei hellere Sterne waren im Nebel erkennbar. Weiter gings über M47 zum Eskimonebel, der bei höherer Vergrößerung (800fach) alle Strukturen zeigt die man von den Fotos kennt wenn auch etwas schwächer im Kontrast. Ein weiterer Schwenk und Saturn stand im Bino - bei gutem Seeing. Neben einigen Monden waren aufgrund seiner enormen Helligkeit die Farben richtig deutlich zu bestaunen. Ein Anblick bei dem man auch mal länger auf der 5m Leiter bleibt. Auch im 10" Meade monokualar zeigt der Herr der Ringe ein schönes Bild.

Nun eine 180° Drehung zum Kometen Macholz. Bei 130 x im Bino zeigte er einen schwachen leicht strukturierten Schweif den man mehrere Gesichtsfelder abfahren konnte. Bei 800fach waren sogar schwache Strukturen am leicht oval erscheinenden Kern zu sehen. Im 31mm Nagler waren dann sowohl Gas als auch Staubschweif zu erkennen. Jetzt gings in den Großen Wagen wo M51 sowohl monokular als auch im Bino wundervoll strukturierte Spiralarme zeigte. In M101 konnte man neben der Spiralstruktur jede Menge H-Alpha-Ggebiete im Außenbereich wahrnehmen ebenfalls im Bino. M109 war auch sehr gut zu sehen, zeigte aber deutlich weniger Strukturen. Dann waren die zenitnahen Galaxien M81/82 dran. Erstmals konnte ich bei M81 deutlich die Spiralarme erkennen - richtig schön, wie auf'm Foto. Dann ein Zwischenstop bei M3 naja netter Haufen aber mehr nicht. Weiter zu M 104 ein wunderschöner Sombrero mit dem Dunkelband zum Anfassen leuchtete im Okular. Weiter oben war dann Jupiter an der Reihe. Das Seiing war spitze und im Bino waren wieder mal die Farben der Bänder und des GRF ein unvergesslicher Anblick (auch im 10" Meade ein toller Anblick). Zum Schluss haben wir dann noch ein paar Galxiehaufen im Löwen und Coma abgegrast und den Strich (NGC 4565) angeschaut. Ein nadeldünne Galaxie mit Dunkelband, die fast das Gesichtsfeld sprengte. Gegen 3 Uhr haben wir dann Schluss gemacht. Für mich persönlich bisher die schönste Beobachtungsnacht überhaupt. Keine Fotos, keine Leitsternproleme - kein Stress. Rundum einfach eine wunderbare Nacht. An dieser Stelle vielen Dank an Erhard als Gastgeber und für Edgar mitnehmen. Beobachtet haben übrigens: Dr. Erhard Hänßgen, Ralf Hofner, Uwe Pilz, Edgar Vetter, Martin Fiedler.

Viele Grüße
Martin


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