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HTT-Skyguide 2012   -   Teil 3:  Deep Sky / Übersichtsbilder
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Beobachtungstipps  +  Aufsuchkarten


Die Milchstraße am hochsommerlich aufgehellten Jeßnigker Himmel (15. Juli), der Canon Brennweitenverkürzer reduziert bis auf auf rund die Hälfte (!): f-min liegt dann bei rund 9mm, so dass große Telie des Himmels (und damit auch der Milchstraße) auf einmal abgelichtet werden können...

Das Sternbild Schwan ist eine wahre Fundgrube für ambitionierte Beobachter.  Dieses Foto, incl. der invertierten Version, zeigt die Sternumgebungen zum Aufsuchen vieler bekannter Objekte.  In der Bildkomposition werden bereits die beiden Regionen um den Nordamerikanebel (oben) und das Cirrusnebelgebiet detaillierter darge- stellt.  Weitere Einzel-Bezeichnungen der vielen Nebel und Sternhaufen in der Sternbildmitte vom Schwan (Cygnus) enthält die nachfolgende Karte:

1:1 Vergleich: Astrofoto - Karte...   Die Sternatlas-Grafiken wurden von Andreas Schnabel mit dem Uranometria 2000.0 erstellt.

Besonders interessant ist die Region um Gamma Cygni mit dem Schmetterlingsnebel und weiteren H-alpha-Gebieten. Hier empfiehlt es sich, visuell im Teleskop auch an guten Beobachtungsorten Nebelfliter einzusetzenn, da durch die Flut der vielen Milchtraßensterne das Erkennen der relativ schwach wirkenden rötlichen Nebel im Okular erschwert ist (für den roten Spektralbereich isr das menschliche Auge deutlich weniger empfindlich als z. B. für Gelb-Grün).
                              Andererseits kann es natürlich auch sehr entspannend sein, einfach mal durch die Sternwolken von Schwan, Adler und Schild 'zu surfen' - und dem Auge ein 'optiches Bad im funkelnden Sternen-Meer' zu gönnen...


Diskussionen gibt es gelegentlich über das korrekte Gebiet des Nördlichen Kohlensacks...  In der Fachliteratur (sowohl früherer Jahrzehnte, z.B. Dr.Paul Ahnert, Rudolf Brandt, Bernd Müller, Eberhard Spittgerber... - wie auch jüngeren Erscheinungsdatums, z.B. Ronald Stoyan) herrscht Einigkeit darüber, dass dieses 'Prädikat' (sprich der Vergleich mit dem "richtigen" Kohlensack im Süden) nur dem Gebiet nördlich vom Nordamerikanebel verliehen werden kann.  ...Und wer einmal die Milchstraßenregion Cygnus-Cepheus unter tatsächlich "gutem Landhimmel" beobachtet und fotografiert hat, wird dieses nicht mehr mit dem deutlich weniger markanten Gebiet zwischen Alpha und Gamma Cygni 'verwechseln' mögen - man betrachte dazu hier nachfolgend die Parallelität des historischen s/w-Fotos unter dem pefekten Himmel von vor über 120 Jahren - mit dem aktuelleren, auf dem 10. HTT entstandenem Bild:
Die Sommer-Milchstraße unter sehr guten Bedingungen im historischen Vergleich

Der Vergleich historischer Wolf 'scher Fotos mit heutigen Milchstraßenbildern - made in Südbrandenburg - zeigt, dass letztere keine bild-bearbeiterisch "über- triebenden Werbefotos" ;-) unseres Teams sind, sondern die realen astro- fotografischen wie auch visuellen Beo- bachtungsmöglichkeiten eines sehr guten Standorts widerspiegeln.

Abgesehen von den Alpen sind im mittl. Europa wohl nur noch in einigen wenigen Regionen Polens, Tschechiens, Kroatiens, Mecklenburgs....  sowie in N- und SW- Brandenburg Fotos möglich, die nicht nur die hellen Sternwolken der inneren Milch- straße, sondern auch schwache, zarte Staubbänder offerieren (wie hier insbes. im unteren Drittel des Bildes zu sehen).
[weitere Infos z.B. hier und hier].

Mit dem Klick in das Bild geht es zur Großversion mit weiteren Informationen.


Wenden wir uns nun einem großflächigen Himmelsaereal zu, dem Great Rift - zu deutsch GROSSER RISS:  es ist ein großes, vom Cygnus Richtung Süden stetig breiter werdendes [immer weiter die Milchstraße aufzureißen scheinendes], dunkles Staubgebiet.  Eigentlich 'nur' ein Bestandteil des die gesamte Milchstraße umspan- nenden Dunkelbandes am galaktischen Äquator - so wie wir es von "Beobachtungen von außen her", also im Blick auf andere - von uns aus gesehen - in Kantenlage positionierte Galaxien (Edge on G. - z.B. NGC 3628 im Leo-Triplett) gut kennen.
Bei längerer Belichtung sieht man, dass das Great Rift keinesfalls einheitlich dunkel, gar schwarz ist, sondern in ihm stehende Sterne vielorts die Staubwolken etwas anleuchten - größerflächig-dunkle Ausnahmen bilden hier nur die "beiden Kohlensäcke" im Süden und Norden der Himmelskugel  -  dazu nachfolgend 3 unterschiedlich lang belichtete Aufnahmen vom GROSSEN RISS im Sternbild Schwan (Cygnus):

       Great Rift (aus Summenbildern zuammen gesetzt) bei mittlerer Belichtung - die Staubgebiete sind noch dunkel.   © Ralf Hofner.

       Das zentrale galaktische Staubband (Summenbild) bei stärkerer Belichtung - einige 'Dunkel'gebiete zeigen teilweise schon deutlich aufgehellte, bräunliche
       Strukturen.    © Michael Möckel.


       Vergrößerter Ausschnitt aus dem Summenbild weiter oben (das Vergleichsbild zum historischen Foto von Max Wolf) - bei maximaler Belichtung beginnen die
       hellen Sternwolken langsam auszubrennen und der 'dunkle RISS' verwandelt sich an vielen Stellen in hellbraune Staubwolken mit vielen jungen Sternen darin...
       © Ralf Hofner
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Interessant ist, dass - die dem inneren Teil der Galaxis (also auch der Great Rift-Ebene) uns vorgelagerten - Dunkeklwolken wie der Nördliche Kohlensack oder die Dunkelzigarre auch bei intensiver fotogr. Belichtung schwarz bleiben!  Spätestens dadurch wird u.a. deutlich, wer "das Recht hat" den Namen Nördlicher Kohlensack zu führen: die Staubwolke nördlich von NGC 7000 bleibt auch bei langer Belichtung die dunkelste Region der gesamten bei uns sichtbaren Milchstraße!
Visuell kann man Great Rift auf Grund seiner Großflächigkeit natürlich am besten mit bloßen Auge beobachten - bei idealen Bedingungen sind auch Helligkeits - (oder Dunkelheits- ;-))Differenzierungen darin wahrnehmbar...
Hier nun die Links zu den weiteren Abschnitten vom HTT-Skyguide 2012:
PLANETEN, Planetoiden, Kometen
ZODIAKALLICHT-BRÜCKE + Morgehimmel
DEEP SKY 2 (Details)                                                                        ... und hier geht es zurück zur HTT-Skyguide Übersicht.
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