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HTT-Skyguide 2012   -   Teil 4:  Deep Sky / Details
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Beobachtungstipps  +  Aufsuchkarten


Die Milchstraße im Sternbild Schwan (Cygnus), dem "Kreuz des Nordens" - der von den in Mitteleuropa bezüglich der Kulminationshöhe und seiner Objektvielfalt interessanteste Bereich unserer Heimat-Galaxis.  Aus der Vielzahl der hier beobachtbaren Strukturen stellen wir eine kl. Auswahl näher vor.   invertierte Version.


1. Dunkelzigarre + Cocoon-Nebel


        Aufnahme vom 10. HTT   © Ralf Hofner.                                                    Karten-Grafik (diese u. die anderen):  Andreas Schnabel.   invertierte Version

Die Dunkelzigarre Barnard 168 ist visuell bei gutem Himmel im Fernglas leicht sichtbar - als hätte jemand mit schwarzer Tusche einen Strich in die Milchstraße gezeichnet. Im Teleskop ist bei geringerer oder mittl. Vergrößerung mit Weitwinkelokular der Dunkelstreifen im glitzernden Meer der unzähligen Milchstraßen-Sterne sehr reizvoll anzuschauen und an seinem östlichen Ende befindet sich ein kosmisches Schmankerl der anderen Art:
                        Der Kokonnebel IC 5146 (Cocoon Nebula) - en Gasnebel, den ich (Uwe Pilz - d.Red.) im Fernglas noch nicht deutlich gesehen habe. Vielleicht gelingt mir es unter dem HTT-Himmel?   In Fernrohren jeder Größe - visuell ggfs. unter Anwendung von Nebelfiltern - ist er durch seine recht hohe Flächenhelligkeit ein Augenschmaus:

Unserem tschechischen Besucher Jirka Los gelang beim 11. HTT ein brilliantes Bild vom Cocoon-Nebel, besonders einrucksvoll kommt die Mischung aus bläulichen Reflektionsnebel und derzeit noch schwächer ausgeprägtem H-alpha-Emissionen zum Vorschein, der Nebel ist einem ähnlichen physikalischen Zustand (und Entwick- lungsadium) wie z.B. NGC 1977 im Orion.   -   zum Vergleich: Astronomy Picture of the Day - 27. Aug. 2008 - Cocoon Nebula (NASA).


2. Sichel- oder Crescentnebel

        Nachfolgend der Kartenausschniit zum Ausuchen des Sichelnebels - mit dem Klick in die Bilder geht es jeweils zur invertierten Version.

Der Sichel- oder Crescentnebel NGC 6888 wird wegen der ihn umgebenden weiteren großartigen Nebel zu selten aufgesucht - ganz zu Unrecht.  Mit Hilfe eines Nebelfilters ist er bereits im kleinsten Fernrohr sichtbar.  Unter einem wirklich guten Himmel und an einem mittelgroßen Instrument kann sich ein Zeichner viele Stunden beschäftigen. Der Wechsel der Vergrößerungen zaubert stets neue Einzelheiten hervor...


3. Die Cirrusnebel-Region

        Mit dem Klick in die Bilder geht es jeweils zur invertierten Version der Grafiken bzw. der Fotos.

        © Ralf Hofner

Der Cirrusnebel (auch als Cygnus Loop, Veil Nebula o. Schleier-Nebel bezeichnet) NGC 6992 / 6995 (links die "Hexenhand") und NGC 6960 (ganz rechts der "Sturm- vogel") sind die hellsten Teile eines alten Superovarestes [Infos siehe z.B. Wikipedia-Arikel)], welche unter guten Bedingungen schon im Fernglas sichtbar sind - seine große Ausdehnung von rund 3° hilft dabei.  Seine wahre Pracht zeigt er aber erst im Teleskop, am besten mit einem Nebelfilter.  Große Instrumente offerieren mehr Details (unbeschreiblich der Anblick im 42"-Dobson), wenngleich die Sichtung des gesamten Komplexes auf einen Blick dann nicht mehr möglich ist:  die Nebel- teile müssen "abgefahren" werden. Als Ausgleich dazu gibt es eine schier endlose Zahl von Filamenten und Nebelfetzen.
Unter wirklich gutem Himmel ist auch Pickering's Triangular Wisp ["Pickerings Dreiecksfetzen"] inmitten des Nebelkomplexes deutlich erkennbar. Hierzu genügt ein mittelgroßes Fernrohr mit einem Nebelfilter.
Zum  A u f s u c h e n :  in der Verlängerung der Linie Gamma - Epsilon Cygni gelangt man zum Zentrum des Nebelgebietes (bzw. zum Expolsionsort der Supernova), im westlichen Teil hilft 52 Cygni beim Finden des Sturmvogels, der im Teleskop jedoch recht helle Stern stört zugleich die Beobachtung dieses Nebelsegments erheblich und sollte am besten durch eine kl. Vorrichtung im Okular abgedeckt werden. - Westlich des Cirrusnebels lohnt auch ein Blick auf den Offfenen Sternhaufen NGC 6940 (im rechen Bild unten rechts zu sehen).


4. Nordamerika- und Pelikan-Nebel

Invertierte Version beim Klick ins Bild.

NGC 7000 (Nordamerika-Nebel) und IC 5070 (Pelikannebel) sind zwei diffuse Gasnebel im Norden des Sternbilds Schwan und tragen ihre Namen jeweils auf Grund ihrer von der Erde aus sichtbaren geometrischen Form.   Beide H-alpha-Gebiete stellen eigentlich einen zusammenhängenden Komplex dar und werden nur durch eine Dunkelwolke getrennt, welche u.a. auch den "Golf von Mexiko" bildet.  Auffinden kann beide recht gut durch eine Sternkonfiguration, die dem Orion ähnelt und deren "Beteigeuze" genau an der "Südküste" von "Florida" steht.
NGC 7000 wäre bei besten atmosphärischen Bedingungen auf dem HTT im Prinzip mit freiem Auge ohne Filter sichtbar, aber die Sterne stehen auch vor allem im hellen Nebel (also kaum in den ihn abgrenzenden Dunkelwolken) und lassen so eine wirkliche Trennung zwischen realer Sichtung oder einer Suggestion angesichts des genauen Wissens um Form, Lage und Größe dieses Nebels nicht zu.   Definitiv ist er ohne Filter bereits im 4" Apo sichtbar, mit Nebelfilter sogar in kleineren Refrak-toren und Feldstechern...   Bei gutem Wetter (trockene und zugleich staubfreie Luft) könnte es interessant sein, nach dem Nebelpaar im Fernglas zu suchen...
In jedem Fall sind sie jedes Jahr reizvolle Fotomotive auf dem HTT, wunderschöne Aufnahmn sind in den vergangenen Jahren durch unsere Besucher entstanden - nachfolgend hier zwei Beispiele:


    NGC 7000:  Aufnahme mit nicht-astromodifizierter Canon!    © Markus Funke.
    IC 5070:    © Michael Möckel.
    Beide Fotos entstanden unter der nicht ganz optimalen Bedingungen auf dem 10. HTT - weitere Informationen beim Klick in die Bilder.


Alle Objekte des HTT-Skyguides werden wie immer auf dem Treffen selbst von Uwe Pilz live unter dem Sternenhimmel vorgestellt, Neueinsteiger erhalten hier Einstell- hilfe und andere Tipps vom erfahrenen Praktiker.  Aber auch für nicht mehr "heurige Hasen" enthält dieser open air-Workshop unterm Sternenhimmel sicher die eine oder andere interessante Anregung...


Abschließend nun die Links zu den weiteren Abschnitten vom HTT-Skyguide 2012:
PLANETEN, Planetoiden, Kometen
MORGENHIMMEL (u.a. Zodiakallichtbrücke)
DEEP SKY 1 (Übersichtsbilder)                                                                        ... und hier geht es zurück zur Skyguide Übersicht 2012.
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