NGC 7048 [ab: 3"-4" Öffnung]
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Planetarischer Nebel - RA: 19h 14min Dekl: +46° 17'
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Der Spätsommer ist DIE Saison für die Beobachtung Planetarischer Nebel (PN).
Neben den bekanntesten Vertretern dieser Objektgruppe tummeln sich in der Milchstraße eine Menge weiterer, häufig
vernachlässigter Highlights - eine dieser "Perlen" ist NGC 7048.
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Ausgehend vom "Schwanzstern des Schwans" - Deneb - sollte man mit dem Sucher den einfach zu erkennenden Stern
63 Cyg (4,5mag) als Ausgangspunkt anpeilen und im Übersichtsokular zentrieren. Ein halbes Grad südöstlich 63 Cyg
stößt man auf zwei auffällige Sternpärchen, bestehend aus 7 bis 8,5mag Sternen. Wird nun die Verbindungslinie
von 63 Cyg zu dem etwas weiter entfernt stehenden (also dem östlichen) Pärchen etwa um das 3,5fache verlängert,
so trifft man auf einen relativ isoliert stehenden Stern 8. Größe.
Das eindeutige Identifizieren dieses Sterns fällt sicher nicht leicht, denn er befindet sich mitten im Getümmel
der Milchstraße und das Abschätzen von Entfernungen im Okular ist manchmal auch nicht leicht.
Jetzt hilft nur eins: Sobald man meint, etwa die richtige Stelle gefunden zu haben, sollte die Vergrößerung auf
mindestens 40-50x gesteigert und ein Nebelfilter in das Okular geschraubt werden. Sofern tatsächlich die richtige
Gegend eingestellt ist, wird mit Hilfe des Nebelfilters knapp nordöstlich des 8mag-Sterns nun ein sehr kleiner Nebel
sichtbar. Ist kein Nebel zu erkennen, so hat man sicher den falschen Stern eingestellt - dann hilft nur "rumrühren"
oder ein erneuter Anlauf von 63 Cyg aus :-(
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Dieser PN ist nicht besonders leicht zu finden. Das liegt allerdings nicht an seiner Helligkeit - der Autor konnte
den Nebel mit 4" und nur 30x Vergrößerung unter einem durchschnittlichen Landhimmel auch ohne Nebelfilter zweifelsfrei
erkennen.
Da NGC 7048 jedoch sehr gut auf Filter anspricht, ist bis 6" ein UHC-Filter und darüber ein [OIII]-Filter bei der
Wahrnehmung sehr hilfreich. Die Nebelscheibe ist recht klein (vergleichbar mit M 57) und so stellt sich der beste
Eindruck erst ab Vergrößerungen von 70x und mehr ein. Ist der Nebel ab 3-4" zu finden, so profitiert er von jedem
Zoll mehr eingesetzter Öffnung stark, denn mehr Öffnung erlaubt, den PN stärker zu vergrößern, ohne dass dieser
dabei zu lichtschwach wird.
Mit 8" lässt sich bei entsprechender Vergrößerung eindeutig die kreisrunde Form erkennen und ab 12" Öffnung
werden feine Helligkeitsunterschiede in der Scheibe sichtbar. Besonders der südliche Rand des Nebels wirkt leicht
heller und es entsteht der Eindruck, in eine neblige Blase zu schauen. Der nördliche Rand dagegen ist deutlich
lichtschwächer und zur Umgebung weit weniger scharf abgegrenzt. Mit steigender Öffnung werden diese feinen Details
natürlich immer deutlicher.
Der Zentralstern ist viel zu lichtschwach, um visuell erkannt werden zu können. Zwar taucht mit größeren
Öffnungen ein schwacher Stern im Nebel auf, dieser liegt aber deutlich abseits der Mitte und ist ein zufällig
in Sichtlinie stehender Feldstern der Milchstraße.
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