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Projekt Elsterland-Sternwarte:   der Himmel im Südwesten Brandenburgs lässt kaum Wünsche offen.
Diese Aufnahme wird wohl Michael letztendlich überzeugt haben, im Land der Schwarzen Elster ein Sternwartenprojekt maßgeblich zu unterstützen. Die Milchstraße stand zum Aufnahmezeitpunkt nur ~ 15° bis 30° hoch, außerdem war die atmosphärische Transparenz in jener Nacht zwar gut bis sehr gut, aber nicht ganz optimal (SQM-L Ø 21,64) - trotzdem wird deutlich, dass es sich hier nicht um einen gewöhnlichen "guten Landhimmel" handelt. Natürlich wurde das Bild bearbeitet (Sinn und Zweck der Astrofotografie ist es schließlich, Details sichtbar zu machen, die das menschliche Auge nicht oder nur schwer erfassen kann), aber Lichtverschmutzung kann man auch mit der besten Bildbearbeitung nicht 'wegzaubern'. Man betrachte z.B. die vielen Details im Inneren vom Great Rift, z.B. oberhalb des Atair... oder die Deutlichkeit, mit der der Nördliche Kohlensack links vom Nordamerikannebel förmlich ins Auge sticht!

Doch das Beste ist wohl, dass dieser Himmel ganzjährig nutzbar ist und man diverse unangenehme meteorologische "Begleiterscheinungen" des Hoch- gebirges (plötzliche Wetterumschwünge, häufig stärkerer Wind, oft schlechtes Seeing, deftige Frostgrade, Lawinengefahr auf den Zufahrtsstraßen u.a.m. ...) nicht in Kauf nehmen muss...
Mit den günstigsten Astronomieregionen der Welt (Namibia, Hawaii, die Hochländer Innerasiens, Nordchile, Australien...) kann sich Brandenburg nicht messen. Wer einmal den Bortle 1 - Himmel eines Top-Standorts an der Pazifikküste gesehen hat, wird ihn nie wieder vergessen...  Doch solche Bedingungen herr- schen im überall relativ dichtbesiedelten (Mittel-, West- und Süd-) Europa faktisch nirgendwo, auch nicht in den Alpen. Die atmosphärischen Transparenzvorteile, die ein Hochgebirge zweifellos hat, werden dort durch den immer stärkeren Tourismus und die damit verbundene (sowie die von Nord- italien ausgehende) Lichtverschmutzung teilweise wieder zunichte gemacht - vergl. dazu Artikel von Dr. Andreas Hänel + Christian Reinboth in der Zeitschrift Interstellarum Nr. 80, S. 12 ff., Zitat: "Ein dunkler natürlicher Sternhimmel ist heute selbst im Hochgebirge ... nicht mehr zu erleben."
Das bedeutet:  besten Alpen-Himmel ereichen wir hier natürlich nicht, aber einen gewaltigen Qualitätsunterschied zu diesem gibt es auch nicht, dass zeigen Astrofotos sowie SQM-Daten - und auch die Berichte von erfahrenen Beobachtern, die beide Regionen kennen, siehe - hier - oder - hier.

Damit sollen die Hochalpen keinesfalls schlechtgeredet werden. Auch sie haben einige spezifische Vorteile: man befindet ggfs. mal über den Wolken, die südlichen Sternbilder stehen 5° - 7° höher über dem Horizont (als im mittleren Deutschland) ... Jedoch die weitverbreitete und immer wieder auch in Fachpublikationen zu lesende Darstellung, dass die Alpen das alleinige und völlig exorbitante Paradebeispiel eines guten (mitteleuropäischen) Himmels seien, sollte endlich korrigiert werden!  Freuen wir uns stattdessen, dass es zu Edelweißspitze, Silvretta & Co - die lange Zeit im Jahr unter einer mehrere Meter hohen Schneedecke liegen - nicht nur mittelklassige Ausweichquartiere, sondern echte Alternativen gibt:  z.B. in weiten Teilen Kroatiens, Polens, Mecklenburgs, im Norden Brandenburgs und auch hier bei uns im Herzberger Land.
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