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News  1 - 2011
 
In der Vereinschronik vom AstroTeam Elbe-Elster e.V. geblättert  

  Wir begrüßen Hans Schumacher aus Berlin - den wir auf Grund seines großartigen Teleskopsponsorings als Ehrenmitglied aufgenommen haben - sowie Riko Göckeritz aus Elsterwerda als neue Vereinsmitglieder - euch beiden ein herzliches Willkommen im AstroTeam Elbe-Elster e.V.!   + + +   Unser Verein erreichte damit zu seinem 4. Gründungsjubiläum (10.03.2011) sowohl den bislang höchsten Mitgliederstand wie auch die umfangreichste technische Ausstattung seiner Sternwarte  + + +   mehreren Teammitgliedern gelangen intersssante visuelle und astrofotografische Beobachtungen von Himmelsereignissen der letzten Zeit...  + + +  





Vereinsmitglieder verfolgten den Flug der Discovery zur ISS.
Das Andockmanöver fand über dem östlichen Mitteleuropa statt, dem versierten französischen Astrofotografen Thierry Legault ist für solche Ereignisse ja kaum ein Weg zu weit: für die ISS-bestückte ;-) Sonnenfinsternis reiste er im Januar in den Oman... diesmal in das thüringische Weimar, siehe hier - aber auch die an den Ufern von Elbe und Elster gewonnenen Bilder sind recht sportlich, interesssant u.a. Martins technische Aufnahmebeschreibung, welche hier nachzulesen ist. Leider erfolgte das unmittelbare Andocken dann unsichtbar im Erdschatten...



Großartiges Sponsoring von Teleskopen + Zubehör 
 


In den letzten Tagen des Jahres 2010 erhielten wir ein überraschendes Schreiben aus Berlin. Hans Schumacher hatte den SuW-Artikel über das 11. HTT und die Errichtung der Elsterland-Sternwarte gelesen und fühlte sich an seine eigene Aktivitäten beim Aufbau der der Wilhelm-Foerster- Sternwarte in den Nachkriegsjahren erinnert... und so entschloß er sich, den größten Teil seiner Astroausrüstung unserem Verein zu sponsern.
Am 10. Februar 2011 fuhren Stefan und RH. in die Hauptstadt und konnten hochwertige Instrumente von 4", 5" bis 8" Öffnung nebst Zubehör und interessanter Fachliteratur in Empfang nehmen und verlasen u.a. diese zuvor von unserem Team einmütig verfassten Zeilen:

Beschluss des Vereins AstroTeam Elbe-Elster e.V.

Sehr geehrter Herr Schumacher,

mit großer Freude haben wir Ihr angekündigtes Teleskop-Sponsoring zur Kenntnis genommen. Wie Sie wissen, sind unsere Vereinsaktivitäten, ins- besondere die alljährliche Organisation des Herzberger Teleskoptreffens und die Errichtung unserer Sternwarte durch das ehrenamtliche Engagement und die finanzielle Zuwendungen vieler Sternfreunde undenkbar. Mit Ihrer uneigennützigen Sachspende leisten Sie einen weiteren und besonders großartigen Beitrag für unsere zukünftige gemeinnützige Vereinsarbeit.
Es freut es uns zudem sehr, dass Sie auch Mitglied unseres Teams werden möchten. In Anerkennung Ihrer großzügigen Unterstützung würden wir Sie gern als
Ehrenmitglied  im Verein AstroTeam Elbe-Elster e.V. aufnehmen.
Wir wünschen Ihnen und Ihrer Gattin von ganzem Herzen Gesundheit -
und freuen uns bereits jetzt auf Ihren ersten Besuch in unserem Vereinsdomizil im Land der Schwarzen Elster.

Der Vereinsvorstand
im Namen aller Mitglieder.
                        Falkenberg, den 6. Februar 2011




Im Monat März 2011 ereigneten sich eine Reihe schöner Konstellationen am Himmel, den Reigen eröffnete die Begegnung von Mondsichel (mit aschgrauem Licht) und Venus am 1. März, leider etwas von Wolken und Dunst beeinträchtigt, wie es bei optimalen Bedingungen ausgesehen hätte, zeigt diese Grafik.


Indes waren auch die abendlichen Stimmungsbilder von Mond, Jupiter - und gegen Ende des Monats - dann auch Merkur stets ein (astronomischer) Augenschmaus und insbesondere für unseren Spezialisten Stefan immer einen kleinen Ausflug mit der Kamera wert. Auch die nachfolgenden Fotos zeigen, dass die Himmelskunde nicht nur eine interessante, sondern einfach auch eine romantische und wunderschöne Naturwissenschaft ist...


Jupiter und zunehmender Mond am Abend des 6. März 2011 - das Gesamtbild widerspiegelt den Eindruck mit dem freien Auge - die vergrößerten Darstellungen des Erdmondes sowie des Jupiters mit seinen Monden stellen in etwa den Anblick im Feldstecher dar.
Die herrlich klaren Nächte am Beginn ders ersten Frühlingsmonats gaben natürlich auch Gelegenheit, Hans' Fernrohre zu testen - nach der Justierung des Fangspiegels sahen Mond und Planeten im Celestron 8" Schmidt-Cassegrain (das alte, legendäre C 8 mit ursprüngl. orangefarbenem Tubus) dann so aus:


Interessant sind ggfs. auch diese Fotos bei fast gleicher Mondposition (auch Libration!) vor einem Jahr.


Plato und der Nordpol des Mondes.

Strahlenkrater Tycho unterhalb des Südpols.





Weitere Testbilder an Mond und Planeten mit dem uns von Hans Schumacher gesponserten C 8 am Sa., 13. März 2011 - bei leider sehr mittelmäßigem Seeing.
V.l.n.r.:  Wallebene ARCHIMEDES mit langem Schattenwurf im Inneren, darunter MONTES SPITZBERGENSIS  -  SINUS LUNICUS mit den Großkratern AUTOLYCUS (oben) und ARISTILLUS  -  rechts: SATURN mit Sturm (die helleren Sturmregionen waren in der unruhigen Luft auch mit Stefans Meade 10"SC visuell nur schwer zu erkennen).


Und endlich kommt unsere Sonne wieder richtig auf Touren:


Die Sonne mit zwei größeren Aktivtätszentren am 4. März 2011 im Meade 10"LX90GPS, gut erkennbar auch die Granulation.  -  © Stefan Simon


Und außerdem:  einige kristallklare Nächte mit absoluten SQM-LE-Spitzenwerten in Jeßnigk...


Leider kann die gegenwärtige Allsky- Überwachungskamera an unserer Sternwarte nicht bis hinunter zum Nord- und Süd-Horizont abbilden, aber bis etwa dorthin, wo hier am oberen Bildrand das (nicht ganz exat positierte) "N" steht, reicht in "normalen" Nächten die Berliner Licht- glocke und überstrahlt zumin- dest teilweise die Frühjahrs- Milchstraße über dem Nord- Horizont.

Doch hier im Bild ein kräftig schimmerndes Band mit Stern- und Dunkelwolken, gut sichtbar auch wenige Grade über dem Nordost und Nord- west-Horizont!



Am tiefdunklen Himmel eine Flut von Sternen...

...wie sie übrigens in dieser Qualität noch bei keinem HTT sichtbar war!



Am SO-, S- und W- Himmel einige Horizontaufhellungen von lokalen Lichtquellen (z.B. Militärflugplatz Holzdorf, große Milchviehanlage im SO...)

Im unteren, südlichen Bildteil ist das Zodiakalband mittels der ekliptiknahen Objekte wie M 44, Regulus und Saturn gut zu verfolgen, sehr auffällig der helle Gegenschein unterhalb des Löwen!

Von dem im Bild ausgewiesenem SQM-LE-Wert (22,25) muss vermutlich ca. 0,4mag/"2 abgezogen werden.
Dass die SQM-Meßgeräte eine z.T. deutliche Streuung aufweisen, konnten wir durch Vergleichsmessungen mit Instrumenten verschiedener HTT-Besucher bereits 2009 nachweisen, der vorläufige Differenzwert des neuen SQM-LE der Elsterland-Sternwarte wurden auf dem HTT 2010 mit ~2,5 mag/"2 ermittelt, offenkundig liegt er höher - ggfs. temperaturabhängig (?), weitere Untersuchungen sind in jedem Falle notwendig, aber selbst wenn man 0,4 m abzieht (Meßdifferenz vom 31.01.2011), sind die höchsten Jeßnigker SQM-Daten geradezu atemberaubend: als Spitzenwerte in sehr klaren Nächten wurden 22,25 - 22,31 angezeigt -was
korrigierten Werten von 21,85 - 21,91 mag/"2 entspricht!
Dabei entstehen in
völlig wolkenlosen Nächten die höchsten SQM-Zahlen nur bei bester atmosphärischer Transmission, die ebenfalls kontinuierlich Nacht für Nacht ständig zeitparallel bei uns aufgenommenen Allsky-Fotos, Wolken-Sensor-Daten und sonstigen meteorologischen Messwerte (z.B. Luftfeuchtigkeit) bestätigen dies ausnahmslos !!
Staub und Dunst können zwar das Sternlicht abschwächen, aber ihre lichtstreuende Wirkung ist ungleich größer - jeder kennt dieses Phänomen vom Tageshimmel: 'schlechte' Luft dämpft an gewissen Tagen das Sonnenlicht, es wirkt irgendwie pfahl und nicht richtig kräftig - doch der Himmelshintergrund insgesamt sieht graublau und wesentlich heller aus als bei sehr klarer Luft mit tiefblauem Tageshimmel - analoges passiert nachts...
Lediglich beim Auftreten von Wolkenfeldern - die in Jeßnigk wie an anderen sehr guten Standorten nachts faktisch schwarz sind - werden exorbitante Spitzenwerte (um 23 mag) vom SQM-LE gemessen, aber genau diese Zeitabschnitte sind eben mit den ständig parallel erfassten Wolkensensor-Daten sowie den Allsky-Fotos eindeutig herauszufiltern - eine erste Bewertung unserer SQM-LE-Messreihen ist übrigens hier zu finden.


Und nachfolgend nun noch einige unserer Deep sky - Aufnahmen der vergangenen Wochen:
 


Galaxienhaufen Abell 1556 in Coma Berenices (Sternbild Haar der Berenike)  -  © Michael Möckel  [Großversion beim Klick ins Bild].
Datum: 07.03.2011
Integration: 160 min (16 x 600 sec)
Optik: ASA 16" Newton (Elsterland-Sternwarte)
CCD-Kamera: SVX-M25C.



Seit Dez.2010 /Januar 2011 befinden wir uns in der astrofotografischen Testphase des neuen Observatoriums. Unter anderem bereiteten die genaue Fokussierung, die Nachführung in extemen Lagen (himmelspolnah z.B.), die Tauschichtbildung bei winterlichen Temperaturen und die genaue Postionierung des Kuppelspalts einige unerwartete Probleme...
Zunächst ein Bild vom M 45, das erste gelungene Astrofoto mit dem 16-Zöller - wenngleich auch dieses insbesondere auflösungsmäßig deutlich unter den technischen Möglichkeiten des Instrumentariums liegt.


Dieses Summenbild der Plejaden M 45 entstand im 400 mm ASA - Newton der Elsterland-Sternwarte (Brennweite: 1.440mm = f/3.6), mit der CCD-Kamera Starlight Xpress OSC SXV-M25C 15 x 300 sec belichtet.
Die atmosphärischen Bedingungen waren nicht optimal, aber die Struktur der Reflektionsnebel wird gut abgebildet. Nachfolgend nun einige Details im größeren Maßstab:


Die hellsten Reflektionsnebelbereiche um die beidem Plejadensterne Maia und Merope, südwestlich von Merope zeigt sich im mittleren Foto die Bewegungsspur eines Planetoiden [genaue Aufnahmezeit wird nachgereicht]  -  im rechten Bild ist IC 349, Barnards Merope-Nebel zu erkennen.     © Michal Möckel



Der Offene Sternhaufen Messier 35 im TMB 105 mm Apo.-Refraktor - oben als Übersichtsfoto, darunter drei vergrößerte Bildausschnitte mit NGC 2158 (rechts unten) und einer jungen Sternengruppe in der Milchstraße westlich dieser beiden Sternhaufen - sehr auffällig sind die verschiedenen Farben und damit die Spektralklassen und das Alter der einzelnen Sterne, besonders im Kontrast der zwei kleinen Einzelbilder rechts.     © Ralf Hofner

M 35 gilt als der sternreichste Offene Sternhaufen am Winterhimml - markant ist seine von Sternketten geprägte Gestalt. Der südwestlich von ihm gelegene, nur 5' große NGC 2158 wurde am 16.11.1784 von W. Herschel entdeckt, ist stark konzentriert und wurde deshalb früher mitunter für einen Kugelsternhaufen gehalten. Er ist aber ebenfalls ein Offener Sternhaufen - jedoch mehr als 5 x weiter entfernt und ca. 10 x älter als M 35. Dies kann man u.a. an den rot-gelben Sternfarben erkennen, es sind zumeist Rote Riesen und und somit im Hertzsprung-Russell-Diagramm schon merklich 'weitergewandert' als unsere Sonne (bzw. die ebenfalls jüngeren Sterne des großen 'Vordergrund'sternhaufens M 35).
Die hellsten, dicht aneinander stehenden Sterne von NGC 2158 sind nur ~ 15mag hell, so dass er visuell auch in mittleren Teleskopen kaum aufgelöst werden kann, man vergl. dazu z.B. diese Beobachtung von Daniel Restemeier mit einem 10" Newton.  -   Fotografisch zeigt der kleine (bzw. weit entfernte) Sternhaufen bereits im 4"- Refraktor bei mittlerem Seeing eine Fülle von Einzelobjekten, der hellere Vordergrundstern am Südostrand ist 11 mag hell, die meist rötlichen NGC 2158 - Sterne erreichen nur ca. 15 mag bis 17 mag - schon beachtlich, dass sie alle bei lediglich 105 mm Öffnung und 100 sec Belichtungszeit (!) auf der Bildfläche erscheinen.


M42 und NGC1977 im 105mm Apo.

Der Große Orionnebel M 42 / 43
und seine nördlichen Nachbarn NGC 1973 ... 1977    © Ralf Hofner.

Aufnahme beim 5. ATS am 30./31. Jan. 2011 in Jeßnigk - im 4,2" TMB-Apo (D= 105mm, f = 650 m, f/6.2) ohne Nachführkontrolle (!) , aber im PEC- Modus der Astro Phsyics-Montierung - schon nach kurzer Belichtungszeit wird selbst in einer kleinen Optik eine Fülle von Einzelheiten dieser eindrucks- vollen Sternentstehungsregion sichtbar...

Im folgenden die Nomenklatur vom Kernbereich des Orionnebels:


Bezeichnungen der Strukturen im M42-Kern - klick ins Bild zur Großversion

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P.S.:
Fotos von unseren Beobachtungen der Partiellen Sonnenfinsternis vom 4. Januar 2011 sind übrigens HIER  zu sehen.
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